Recenzja z „Power Metal”

Okładka Murder Book„Murder Book” hat zwar an sich eine andere Bedeutung, lässt sich sinngemäß aber durchaus mit „Mörderbrett” übersetzen, denn ein solches ist dieses Album in der Tat geworden.

Mehr als vier Jahre ist es bereits her, als eine damals völlig unbekannte, polnische Truppe mit Namen NEUROTHING zum ersten Mal mit einer Veröffentlichung vorstellig wurde. „Vanishing Celestial Bodies” nannten die Jungs ihre Debüt-EP und konnten dafür zumeist Lob einheimsen. Sie mussten aber auch Schelten über sich ergehen lassen, da sie sich darauf mitunter zu offensichtlich an ihren Vorbilder aus dem fernen Schweden orientierten.

MESHUGGAH waren es, mit denen NEUROTHING immer wieder verglichen wurden und zwar speziell mit deren Meisterwerk „Destroy Erase Improve”. Nach dieser Veröffentlichung war allerdings unverständlicherweise Funkstille seitens der Polen eingekehrt. Doch das Quintett war keinesfalls untätig, sondern absolvierte unzählige Konzerte und konzentrierte sich offenbar sehr intensiv auf das Komponieren weiterer Tracks.
Mit „Murder Book” haben die Burschen nun endlich ihr erstes Langeisen am Start und hätten es gut und gerne für den deutschsprachigen Raum auch „Mörderbrett” nennen dürfen, denn ein solches ist dieses Teil geworden.

Klar werden Kritiker erneut genügend Angriffsfläche vorfinden, um NEUROTHING abermals zu verreißen, schließlich konnte man den übermächtigen Schatten der Schweden auch auf diesem Album nicht ganz ablegen. Allerdings sind NEUROTHING damit alles andere als ein „Einzelfall”, denn derlei Vergleiche gibt es schleßlich immer wieder und zudem auch in jedem Genre. NEUROTHING haben sich nun einmal – ebenso wie unzählige andere Truppen auch – auf technisch überaus anspruchsvollen, teilweise frickeligen und dazu noch durchwegs brutalen Metal spezialisiert und kredenzen diesen nicht nur überaus ambitioniert, sondern auch mit jeder Menge an „Seele”.

Man merkt diesem Quintett durch die Bank an, dass sie ihre Kompositionen nicht „konstruieren”, sondern ihre Vielfalt an Ideen und technischen Finessen offenbar gar nicht anders umlegen können. Das Riffing ist zwar zumeist Thrash Metal-lastig, wird aber mehrheitlich abgehackt ausgeführt und kommt daher auch mehr als nur abgefahren aus den Boxen. Dazu passend kredenzt uns der Fünfer selbstredend auch verquere Rhythmen und komplexe Arrangements. Sänger Mikolaj Fajfer gibt dazu überwiegend den aggressiven Fiesling, weiß aber auch durch vereinzelte Ausflüge in gemäßigtere Gefilde für Akzente zu sorgen.

Zwar ist es schwierig, in besagter Nische mit Eigenständigkeit zu überzeugen, dennoch ist „Murder Book” ein überzeugendes Album geworden. An ihm werden sich nicht nur Fans von MESHUGGAH, sondern sämtliche Zeitgenossen ergötzen können, die auf abgefahrenes Zeug in der Schnittmenge aus Prog / Thrash und Death Metal abfahren.

Anspieltipps: Kill It, Hands Of Death, My Cell, Infinity”

autor: Walter Scheurer, ocena: 8.5/10
źródło: Power Metal, data: 13 sierpnia 2009

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